Stillen während der ersten 13 Wochen verleiht Schutz gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der über die eigentliche Stillzeit hinaus anhält. Auch in den Industrieländern spielt Stillen noch eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung gegen Infektionen.
Howie, Peter W., MD et al.: Protective effect of breast feeding against infection. British Medical Journal, 1990.
Das Risiko einer akuten Darmerkrankung war bei Flaschenkindern sechsmal höher als bei Kindern, die Muttermilch bekamen.
J.S. Koopman,MD, MPH, et ei: Infant formulas and gastrointestinal iliness. Am J Public Health,1985.
Kinder der gehobenen und mittleren Bevölkerungsklassen profitieren vom Stillen und seiner schützenden Wirkung, um so mehr, wenn sie ausschließlich gestillt werden und dann auch über einen längeren Zeitraum.
H. Palti et al.: Episodes of illness in breastfed and bottle-fed infants In Jerusalem. Isr J Med Sci, 1984.
Zehn gestillte Kinder wurden im Vergleich mit einer entsprechenden Anzahl von Flaschenkindern von Geburt an bis zu einem Alter von 112 Tagen untersucht, um Krankheiten der Atemwege und des Verdauungstraktes festzustellen. Mehr Darmerkrankungen wurden bei der Gruppe der Flaschenkinder nachgewiesen.
M.G. Myers, MD et al.: Respiratory and gastrointestinal illnesses in breast and formula-fed infants. RN Am J D C, 1984.
Die Kalorienaufnahme von gestillten Kindern nahm nicht zu, als sie zusätzlich feste Kost bekamen, sondern blieb ungefähr 20% unter den empfohlenen Werten. Die Kalorienaufnahme schien den Bedürfnissen der Kinder zu entsprechen. Diese Ergebnisse sprechen dafür, daß die Empfehlungen bezüglich des Kalorienbedarfs bei Säuglingen überdacht werden sollten.
Stuff, J. E. and Nichols, B.L.: Nutrient intake and growth Performance of older infants fed human milk. J Pediatr, 1989.
In den Industrieländern reicht die normalerweise aufgenommene Menge an Brustmilch sehr viel länger für eine gesunde Entwicklung des Kindes aus, als es den derzeitigen internationalen Empfehlungen zu entnehmen ist.
R. G. Whitehead et al.: How mach breast milk do Babies need? Acta Paediatr Scand Suppl 299,1982.
Auch ohne zusätzliche Vitamin D-Gaben hatten ausschließlich gestillte Kinder während der ersten sechs Monate keine Anzeichen eines Vitamin D Mangels.
Greer, F.R. and Marshall, S.: Bone mineral content, serum vitamin D metabolite concentrations, and ultraviotet B light exposure in Infants fed human milk with and without vitamin D2 suppiements. J Pediatr, 1989.
Eine Schlußfolgerung Ist,daß Kinder Antikörper (IgG) gegen Rotavirus durch die Placenta bekommen und während der ganzen Stillzeit Antikörper gegen Rotavirus (Sclg und IgA) in konstanten Mengen durch die Muttermilch zu sich nehmen. Der Dünndarm erhält bei jeder Brustmahlzeit große Mengen solcher Antikörper, und diese werden nicht im Darm proteolytisch verdaut.
K. Hjelt et ei.: Rotavirus antibodies in the mother and her breastfed infant. J Pediatr Gastroenterology Nutr, 1985.
Der Antikörper IgA der Muttermilch ist im Verdauungstrakt des Neugeborenen außerordentlich stabil und stellt damit einen wichtigen Schutz gegen Infektionen dar.
Jatsyk, G.V. et al.: Immunological protection of the neonatal gastrointestinal tract: the Importance of breastfeeding. Act Paed Stand, 1985.
Stillen beeinflußt die Immunantwort von Kindern auf RSV Infektion.
Y. Chiba, et. ei: Effect of breasffeeding in responses of systemic Interferon and virus-specific lymphocyte transformation in infants with respiratory syncytial virus infection. J Med Virology, 1987.
Mütter von 67 Kindern wurden zu Art und Dauer von Krankheiten befragt, die im Alter von 16 bis 30 Monaten auftraten und eine medizinische Behandlung notwendig machten. Es wurde festgestellt, daß das Stillen die Anzahl der Kinderkrankheiten verminderte und somit indirekt zur Gesundheit dieser Kinder beitrug.
E.E. Gulick: The effects of breastfeeding on toddler health. Pediatr Nurs, 1986.
Es ist vom bakteriologischen Standpunkt aus einwandfrei, ausgedrückte Muttermilch bis zu 48 Stunden Im Kühlschrank aufzubewahren.
E. Larson, RN,PhD et al.: Storage of human breastmilk. lnf Cont, 1984.
Die Keimzahlen in Brustmitchproben wurden unmittelbar nach dem Ausdrücken bestimmt, ferner nach 10 Stunden Aufbewahrung bei Raumtemperatur und nach 10 Stunden Im Kühlschrank. Es wurde kein statistisch signiflkanter Unterschied Im Bakteriengehalt der Proben festgestellt.
J. Barger & P. Bull: A comparison of the bacterial oomposition of breast milk stored at room temperature and stored in the refrigerator. IJCE,1987
Mütter, die ihre Milch während der Arbeitszeit für ihre Kinder ausdrücken, dürfen davon ausgehen, daß der Bakteriengehalt Ihrer Milch sich nicht signifikant erhöht, solange 6 Stunden nicht überschritten werden, selbst wenn kein Kühlschrank zur Verfügung steht.
W. B. Pittard III,MD et al.: Bacteriostatic qualities of human milk. Journ Pediatr, 1985.
Reife Muttermilch von Müttern voll ausgetragener Kinder konnte 6 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, ohne daß der Bakteriengehalt signifikant anstieg. Das Kolostrum der Mütter von ausgetragenen Babys konnte sogar 12 Stunden aufbewahrt werden. Muttermilch von Müttern, die frühgeborene Kinder hatten, konnte 4 Stunden aufbewahrt werden.
Nwankwo, M.U. et al.: Bacterial growth in expressed breastmllk. Ann Trop Pediatr, 1988.
Stillen, und sei es auch nur für eine kurze Zeit, korreliert indeutig mit einem geringeren Auftreten von Atembeschwerden, längeren Erkältungskrankheiten, Durchfällen und Erbrechen.
T. G. Merrett et a1.: Infant feeding and allergy: 12-month prospective study of 500 babies born into allergic families. Am Altergy, 1988.
Frauen, die häufig stillten (mehr als 8x/Tag) ohne zuzufüttern, hatten länger keine Periode als diejenigen, die unregelmäßig und weniger oft stillten. Sie führten auch die Zusatznahrung erst später ein und bekamen ihre Regel nicht so schnell wieder. Die Dauer ausschließlichen Stillens sowie auch des nächtlichen Stillens nach Beginn des Zufütterns erwiesen sich als die wichtigsten Einflüsse auf das Ausbleiben der Periode.
M.F. Elias et al.: Nursing practices and lactation amenorrhoea. J Biosoc Sci, 1986.
Sowohl bei Frauen vor als auch nach der Menopause war das Risiko eines Brustkrebses vermindert, und zwar abhängig von der Stilldauer Im Leben dieser Frauen. Allerdings war dieser Effekt ausgeprägter bei Frauen vor der Menopause.
A. McTieman & D.B. Thomas: Evidence for a protective effect of lactation on risk of breast cancer in young women. Am J Epidem, 1986.
1.-6.Monat | ausschließlich Muttermilch (MM) oder MM-Ersatz (Pre-Milch) nach Bedarf. Langsame Einführung von Beikost 6. - 8. Monat. | ||
6.-7. Monat | MM oder MM-Ersatz (jetzt Folgemilch 1) | ||
1. Mahlzeit | Mittags mit wenigen Löffelchen gekochtem Gemüse beginnen. Langsam steigern. Nach etwa 10 - 14 Tagen Kartoffel dazugeben. Eine Mahlzeit sind ca. 200g, davon 2/3 Gemüse, 1/3 Kartoffel + 10g Öl (= 1 Eßl.). | ||
evtl. 2. Mahlzeit | Abends Getreideflocken + Wasser + Fett und evtl. Gemüse vom Mittag. Die Menge langsam steigern. Die Mahlzeit ist nur nötig bei mangelnder Gewichtszunahme oder häufigem nächtlichen Trinken. | ||
7.-8. Monat | Abends und mittags wie bisher (mit erweitertem Gemüseangebot + Kräutern wie Petersilie) und nach Bedarf 2-3x wöchentlich Fleisch. | ||
3. Mahlzeit | Nachmittags Obst-Getreidebrei 1/1. Eine Mahlzeit ist etwa 100g Obst und 2 Eßl. Getreide + 5g Fett (Butter oder Öl). Beginn etwa 3 - 4 Wochen nach der 1. Mahlzeit. (Wird Obst zu früh gegeben, ißt das Kind häufig kein Gemüse mehr). | ||
8.-10. Monat | Gemüse wird nicht mehr fein püriert. Bei Bedarf kann auch am Vormittag ein Obst-Getreidebrei gegeben werden. | ||
10.-12. Monat | Langsamer Übergang zur Familienkost. |
Quelle: diverse, u.a. Gitte Nicklisch - Ernährungsplan im 1. Lebensjahr -