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Zur Abklärung von auffälligen Befunden am Gebärmutterhals, im Bereich der Scheide oder der Schamlippen bieten wir eine Dysplasiesprechstunde an. Die Dysplasiesprechstunde kann von allen Patientinnen in Anspruch genommen werden, auch wenn Sie sonst nicht in unserer Praxis betreut werden.
Auffällige Befunde
Bei der Krebsvorsorge werden regelmäßig Abstriche vom Gebärmutterhals angefertigt und nach auffälligen Zellen untersucht (Pap-Abstrich). Findet man auffällige Zellen kann das ein Zeichen für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen (CIN) sein. Häufig tritt dies bei Vorliegen einer HPV-Infektion auf. Nicht jede auffällige Zellveränderung und nicht jede HPV-Infektion führen aber zu einer behandlungsbedürftigen Erkrankung. Bei den meisten Veränderungen genügen Kontrollen und ein abwartendes Vorgehen. Um zu entscheiden, wann abgewartet und wann behandelt werden muss, dient die Kolposkopie in der Dysplasiesprechstunde.
Neben den Zellveränderungen am Gebärmutterhals können sich auch Veränderungen an den Schamlippen und in der Scheide zu Krebsvorstufen entwickeln (VAIN, VIN). Auch diese Befunde werden in der Dysplasiesprechstunde abgeklärt. auffälligen Zellveränderungen (Pap-Abstrich) des Muttermundes, der Scheide oder Schamlippen sowie die Therapie von allen Formen der Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen (CIN) erfolgt entsprechend der Leitlinien der AG Zervixpathologie und Kolposkopie e.V. entweder direkt in unserer Praxis oder im ambulanten OP-Zentrum (s.u.)
Was passiert in der Dysplasiesprechstunde?
In der Dysplasiesprechstunde führen wir eine Kolposkopie durch. Hierbei wird das auffällige Gewebe unter mehrfacher Lupenvergrößerung angeschaut und mit zusätzlichen Färbemethoden untersucht. Finden sich hierbei verdächtige Befunde, können kleine Gewebeproben zur Untersuchung entnommen werden. Die Probenentnahme führen wir in der Regel nach lokaler Betäubung durch. Auch zusätzliche Abstriche zur Beurteilung von Prognosefaktoren (z.B.: Ist mit einer Verschlechterung des Befundes zu rechnen oder mit einer Verbesserung?) können durchgeführt werden.
Nach Vorliegen aller Ergebnisse aus der Dysplasiesprechstunde können wir gemeinsam das weitere Vorgehen planen. Dabei spielen der Befund und die Prognose genauso eine Rolle, wie das Alter der Patientin, das Sicherheitsbedürfnis und die individuellen Wünsche.
Bei der Notwendigkeit einer operativen Behandlung steht uns ein OP im Ärztezentrum zur Verfügung, in dem alle notwendigen Eingriffe durchgeführt werden können.
Was benötigen wir von der Patientin in der Dysplasiesprechstunde?
Um Sie optimal untersuchen und beraten zu können, benötigen wir einige Angaben zum bisherigen Verlauf und zu Vorbefunden. Bei Stamm-Patientinnen unserer Praxis liegen diese Angaben in der Regel bereits vor. Sind Sie Patientin in einer anderen Praxis beachten Sie bitte folgende Hinweise:
- Bringen Sie (wenn möglich) einen Überweisungsschein mit. Damit ist sichergestellt, dass wir unkompliziert den Befund an Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt übermitteln können. Auf Wunsch schicken wir den Befund auch an Sie als Patientin
- Vereinbaren Sie den Termin in der Dysplasiesprechstunde bitte nicht zu einem Zeitpunkt kurz vor oder nach Ihrer Regelblutung (+/- 4 Tage)
- Bringen Sie bitte die auffälligen Vorbefunde (zytologischer Befund (Pap-Test), HPV-Test, histologische Befunde, Befunde aus Dysplasiesprechstunden,...) mit
- Falls Sie blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen, informieren Sie uns bitte im Vorfeld darüber, nehmen Sie bitte nicht selbstständig Aspirin/ASS in den 7 Tagen vor Ihrem Termin bei uns ein
- Planen Sie für die Untersuchung etwas Zeit ein (im Durchschnitt dauert die Untersuchung 30 Minuten) und bitte vergessen Sie nicht Ihre aktuell gültige Krankenversichertenkarte
Welche Diagnostik und Therapie können wir durchführen?
Wir haben zur Diagnostik folgende Möglichkeiten:
- Kolposkopie mit Video-HD-Kolposkop
- Dünnschichtzytologie (bei auffälligem Vorbefund auch als Kassenleistung)
- HPV-Testung mit zusätzlichen Biomarkern zur Prognose (p16/Ki-67, L1-Kapsid)
- Biopsie vom Muttermund oder Scheide
- Stanzbiopsie von Schamlippen oder Hautbefunden im Genitalbereich
- Schlingenbiopsie mit der elektrischen Schlinge
Folgende therapeutische Verfahren bieten wir an, teilweise im ambulanten OP-Zentrum im Haus:
- Ätzung mit lokalem Auftragen von Medikamenten bei (geeigneten) Befunden
- Kryotherapie (Kälteanwendung) zur Behandlung von geeigneten Befunden z.B. Condylome
- Hochfrequenzchirurgie (HF) zur Entfernung/Abtragung von auffälligen Befunden
- Laserchirurgie zur Entfernung/Abtragung von auffälligen Befunden
- LEEP-Schlingenentfernung von auffälligen Befunden am Muttermund (Konisation per HF-Chirurgie)
- Ausschabung (Abrasio) von Gebärmutterhals/Gebärmutterhöhle
- Spiegelung (Hysteroskopie) der Gebärmutterhöhle
Da nicht jede Behandlung für jede Patientin und jeden Befund gleichermaßen geeignet ist, beraten wir Sie (auch gerne im Rahmen einer 2.Meinung) zu Ihren individuellen Problemen. Vereinbaren Sie dafür einfach einen Termin in unserer Dysplasiesprechstunde.
Sollten Sie einen vereinbarten Termin nicht wahrnehmen können, geben Sie uns bitte so schnell wie möglich Bescheid. Sie ermöglichen damit anderen Patientinnen kurzfristig einen Termin zu erhalten. Das hilft dann anderen Frauen, schnell Unklarheiten und Fragen zu klären und Ängste abzubauen.